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Vernetzung und soziale Teilhabe

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1. EUROPÄISCHE ORGANISATIONEN UND VEREINE IN SACHSEN - ANHALT

Unionsbürgerinnen und Unionsbürger sind häufig gut sozial und digital vernetzt in ihrer Community. Der Austausch erfolgt vielfach über diverse soziale Netzwerke. Einige Zugewanderte sind außerdem in Migrantenorganisationen organisiert. Vereine und Organisationen von EU-Angehörigen in Sachsen-Anhalt sind nicht nur in den Metropolregionen Magdeburg und Halle vertreten, hier jedoch vermehrt aktiv.

Über die Vereine als soziale Schnittpunkte und organisatorische Impulsgeber werden Veranstaltungen und Unterstützungen etwa zum Sprachenlernen angeboten. Vereine von Zugewanderten aus Europa sind insbesondere für neu ankommende Europäerinnen und Europäer wertvolle Anlaufstellen.

Zu den größten Interessenvertretungen von Migrantinnen und Migranten auch aus Europa gehören in Sachsen-Anhalt die landesweit ausstrahlenden Vereine AGSA e.V. und LAMSA e.V. Beide Vereine weisen die größte Anzahl an Mitgliedern mit Migrationshintergrund auf und stellen mit ihren Mitgliedsorganisationen vielfältige Angebote bereit. Viele der Mitgliedsorganisationen werden von europäischen Landsleuten geleitet.

Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V. (AGSA) ist ein Dachverband mit 46 Mitgliedsorganisationen, die sich für ein demokratisches Miteinander sowie gleichberechtigte soziale Teilhabe unabhängig von Herkunft, Religion, Sprache u.a. Merkmalen einsetzen. Die in der AGSA vertretenen überwiegend ehrenamtlich tätigen Vereinen und Migrantenorganisationen bieten neu Zugewanderten soziale Anlaufstellen. Das einewelt haus in Magdeburg ist ein Ort des interkulturellen Engagements und Netzwerkens. Mit Veranstaltungen wie dem Sprachcafé und vielfältigen Kulturangeboten der Vereine bietet sich die AGSA als offenes Haus Interessierten aus allen Ländernan und ermöglicht den offenen interkulturellen Austausch.

Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) vertritt seit 2008 die politischen, wirtschaftlichen und sozialen sowie kulturellen Interessen der Menschen mit Migrationshintergrund auf Landesebene.

Es versteht sich als deren Fürsprecher und steht gegenüber der Landesregierung, allen migrationspolitisch relevanten Verbänden, Institutionen und weiteren Migrantenorganisationen in anderen Bundesländern als Ansprechpartner zur Verfügung. Im März 2014 gründete sich LAMSA als gemeinnütziger Verein.

Derzeit sind über 100 Organisationen und Einzelpersonen unterschiedlicher Herkunft, kultureller Prägung sowie religiöser Zugehörigkeit im LAMSA vertreten.

Beide Vereine bieten mit ihren Migrantenorganisationen vielfältige Angebote für neu Ankommende aus Europa und der Welt. Dazu gehören:

  •   Sprachmittlerdienste
  •   muttersprachliche Beratung
  •   Veranstaltungen wie Sprachcafés, Nähkurse, Sprachkurse, Fortbildungen
  •   Angebote im Bildungsbereich wie Hausaufgabenbetreuung
  •   Angebote zur Elternbildung
  •   Angebote zur sozialen Integration und zu ehrenamtlichem Engagement

Die in der AGSA und dem LAMSA organisierten Mitgliedsvereine repräsentieren internationale Vielfalt an Interessen und Sichtweisen, Kulturen und Aktivitäten. Viele von ihnen bieten sich als Anlaufstelle und Kontakt für Zuwanderer aus ganz Europa an. Hier organisieren sich Europäerinnen und Europäer für den bilateralen Austausch, Pflege von Sprache und Kultur sowie Unterstützung beim Ankommen und Einleben in Sachsen-Anhalt

 

Die in der AGSA und dem LAMSA organisierten Mitgliedsvereine repräsentieren internationale Vielfalt an Interessen und Sichtweisen, Kulturen und Aktivitäten.

Viele von ihnen bieten sich als Anlaufstelle und Kontakt für Zuwanderer aus ganz Europa an. Hier organisieren sich Europäerinnen und Europäer für den bilateralen Austausch, Pflege von Sprache und Kultur sowie Unterstützung beim Ankommen und Einleben in Sachsen-Anhalt:

Diese Organisationen setzten sich für die aktive Gestaltung des Lebens und Arbeitens in der Europäischen Union ein:

GUT ZU WISSEN:

Wenn Sie Interesse haben, sich selbst aktiv zu engagieren oder als Verein Freiwillige gewinnen möchten, können Sie das Engagement-Portal in Halle  nutzen. Hier treffen Sie Menschen vieler Kulturen, die vor Ort etwas bewegen möchten.

2. AUSTAUSCHFOREN DER EUROPÄISCHEN COMMUNITIES

Die Zuwanderung von Bürgerinnen und Bürgern aus der Europäischen Union nach Sachsen-Anhalt nimmt seit Jahren stetig zu. Proportional viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte leben hier, darunter viele, die einen Hochschulabschluss haben oder schon länger hier leben. Tatsächlich wird die Zuwanderungsgeschichte in Sachsen- Anhalt wesentlich durch die Dynamik im europäischen Binnenraum geprägt – mit den Unionsbürgerinnen und -bürgern als der zahlenmäßig größten Zuwanderungsgruppe.

Ein Großteil der Kommunikation in den Communities läuft über verschiedene Kanäle in den Sozialen Medien. Hier sind Community-spezifische Austauschforen und Interessensgruppen zu finden, werden in Chats Antworten und Ratschläge ausgetauscht zu häufig diskutierten Fallbeispielen, Regelungen, Problemen.

Im Projekt EUmigra der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. publizieren Netzwerkvertreter in vielen europäischen Sprachen Informationen über das soziale Netzwerk Facebook. Hier finden Sie die deutsche „Mutterseite“ der Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt sowie die bisher acht Tochterseiten:

EUmigra Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen Anhalt

EUmigra Česká republika

EUmigra España

EUmigra Italia

EUmigra Polska

EUmigra Ungarn/Magyar

 

Initiativen, die bspw. Begegnungscafés und Sprachcafés in Magdeburg anbieten:

platz*machen e.V.

Sprachcafé Magdeburg – „Zeit für dich und deine Sprachen“

Blickwechsel e.V.

BEGINN NEBENAN

 

3. BETEILIGUNG ANKOMMUNALWAHLEN

Wenn Sie als EU-Angehöriger in Deutschland leben, haben Sie das aktive und passive Wahlrecht bei Kommunalwahlen. Es ist nicht nötig, dass Sie erst die Absicht zur Wahl bekunden und sich ins Wählerverzeichnis eintragen lassen. In Deutschland werden Sie automatisch ins Wählerverzeichnis für Kommunalwahlen eingetragen.

Als EU-Angehöriger wählen bzw. kandidieren Sie unter denselben Voraussetzungen wie Staatsangehörige Ihres Wohnsitzlandes. enn Staatsangehörige eine bestimmte Zeit in dem Land oder der Gemeinde gewohnt haben müssen, um wählen bzw. kandidieren zu dürfen, so gilt das auch für Sie.

4. ENGAGEMENT IM AUSLÄNDERBEIRAT

Ausländerbeiräte sind in der Regel von Zugewanderten gewählte, kommunale politische Gremien zur Interessenvertretung aller Menschen mit Migrationshintergrund. Sie setzen sich für Gleichstellung und gleichberechtigte Teilhabe von Zugewanderten ein und unterstützen auf vielfältige Weise die für Integrationsprozesse notwendige Vernetzungsarbeit zwischen Organen, Institutionen, Trägern und anderen interessierten Akteuren.

In Sachsen-Anhalt koordinieren die Ausländerbeiräte von Magdeburg und Halle zahlreiche Unterstützungsleistungen für alle Zugewanderten. Über die Ausländerbeiräte und die entsprechenden Serviceseiten können Interessierte auch Kontakte zu den wichtigen Landes-Netzwerken der Integrationsarbeit erhalten.

5. Mitgliedschaft in einem Sportverein

Eine weitere gute Möglichkeit der sozialen Vernetzung und Teilhabe ist die Betätigung und gegebenenfalls Mitgliedschaft in einem Sportverein. Die Vereinslandschaft im Bereich Sport ist in Sachsen-Anhalt ausgesprochen vielfältig, denn zur großen Sportfamilie des LSB Sachsen-Anhalt zählen derzeit mehr als 3.100 Sportvereine.

Diese stehen allen Bürgerinnen und Bürgern des Landes zwischen Altmark und Burgenlandkreis offen und bieten Sportarten im Freiluftsport oder in der Halle, im Individual- oder Mannschaftssport.

Mit dem Suchformular des Landessportbund Sachsen-Anhalt können Sie gezielt nach einem Verein in Ihrem Wohnort oder im Umkreis suchen – je nach Ihrer Lieblingssportart.

6. EHRENAMTLICHE TÄTIGKEIT ALS SPRACHMITTLER

Die eigene Herkunftssprache zu pflegen, bleibt ein Grundanliegen aller EU-Angehörigen in Deutschland. Es stellt ein wichtiges Ziel der Bildungspolitik dar, die auf umfassende Integration angelegt ist.

Die ehrenamtliche Tätigkeit als Sprachmittler oder Sprachmittlerin ist eine gute Möglichkeit für mehrsprachige Menschen, ihre Sprachkenntnisse beispielsweise für einen migrantischen Verein oder einen Dach-verband, in dem mehrere Communities vereint sind, einzusetzen. In Sachsen-Anhalt sind das z.B. LAMSA e.V. in ganz Sachsen-Anhalt und AGSA e.V. in Magdeburg.

Wie funktioniert das? Wenn Sie Deutsch und eine weitere Sprache gut sprechen, können Sie eine Person beispielsweise zu einer Behörde oder zur Beratungsstelle begleiten und das Gespräch dort dolmetschen. Die Sprachmittlung kann auch über das Telefon oder Videokonferenz stattfinden. Außerdem können Sie bei der schriftlichen Übersetzung bspw. kurzer Elternbriefe oder Information zu Veranstaltungen helfen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, das Ankommen und die Integration jener Personen zu unterstützen, die Ihre Erstsprache sprechen.  

Ehrenamtliche Sprachmittler und Sprachmittlerinnen werden in Sachsen-Anhalt immer gesucht. Beispielsweise vom Verein LAMSA e.V., der einen Sprachmittler-Service für ganz Sachsen-Anhalt aufgebaut hat und die Einsätze koordiniert. Das Projekt heißt „SiSA – Sprachmittlung in Sachsen-Anhalt“. Registrierte Ehrenamtliche bekommen hier eine Grundlagenschulung zur Sprachmittlung. Außerdem bietet das Projekt Weiterbildungen und Austauschtreffen an.

Die Tätigkeit als Sprachmittler oder Sprachmittlerin können Sie in der Kooperation mit einem Verein ehrenamtlich und zusätzlich zu einer hauptberuflichen Tätigkeit ausüben. Dafür kann eine Ehrenamtspauschale gezahlt werden. Diese beträgt pro Jahr maximal 840,00 € (Stand: 2022). Sie müssen diesen Betrag nicht versteuern und Sie müssen für Ihre gemeinnützige Tätigkeit keine Rechnung stellen.

Durch Sprachmittlung können Sie Ihrer Community vor Ort bei oft komplizierten Kommunikationssituationen helfen.

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